Herausgefischt



KVJS BADEN-WÜRTTEMBERG

Aufgabe:
Inklusionsunternehmen haben ein Imageproblem. Kein*e Endverbraucher*in weiß, dass es allein in Baden-Württemberg über 90 solcher mittelständischen Unternehmen aus fast allen Branchen gibt. Das „Inklusionsunternehmen“ soll als eine Dachmarke etabliert werden, indem man Leistungsspektrum und Qualität zusammen mit dem gesellschaftlichen Mehrwert kommuniziert.

Lösung:
Die Vielgestaltigkeit wollen wir über Geschichten erzählen, in denen wir Menschen mit Behinderung in ihrem Arbeitsumfeld, aber auch im privaten Leben sichtbar machen. Dafür mache ich mich mit dem Fotografen Thomas Brenner auf den Weg quer durch Baden-Württemberg, um Mitarbeiter*innen möglichst unterschiedlicher Inklusionsunternehmen zu interviewen. So wird überhaupt erst greifbar, was Inklusion bedeutet. Die ausführlichen Hintergrundgeschichten mit ihren Bilderstorys bilden den Kern der neuen Homepage iubw.de, die um eine nach Branchen geordnete Liste aller 80 Unternehmen ergänzt wird.

Diese Homepage ist zentraler Baustein einer groß angelegten Dachmarkenkampagne mit Citylight-Plakaten in den größeren Städten Baden-Württembergs. Dabei dienen die Plakatmotive als Teaser: Gezeigt werden sympathische Inklusionsbeschäftigte, über die man erst auf der Webseite mehr erfährt. Die Headline hinterfragt mit ironischen Zahlenspielen den Anspruch unserer Leistungsgesellschaft, immer und überall mindestens 100 Prozent bringen zu müssen. Auch als Quelle des Claims „Weil gemeinsam mehr draus wird“ kann man die Wortkaskade ausmachen. Begleitet wird die Kampagne durch ein Anzeigenpaket für die Inklusionsunternehmen und vielfältige PoS-Materialien.

Integrierte Materialien:


olina Küchen

Aufgabe:
Bewegtbilder sind Trumpf. Wie dreht man aber einen spektakulären Imagefilm, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen? Der größte Küchen-Franchiser Österreichs dringt auf die eierlegende Wollmilchsau. Mit dem Projekt soll die Küche als zentraler Lebensraum inszeniert werden. Schließlich sieht es so aus: Wir verschlafen rund ein Drittel unseres Lebens, und den Rest der Zeit hängen wir in der Küche herum.

Lösung:
Gefundenes Fressen für den Wortkaskadeur: Er verfasst eine anrührende Erzählung, die er dann zum Skript erweitert. Da kehrt ein Mann nach vielen Jahren kargen Berglebens in die Zivilisation zurück und verliebt sich beim gemeinsamen Kochen in die Schwester eines alten Freundes. Der Trick: Im Film sieht man nur, wie die Schauspieler*innen eifrig mit den Küchenutensilien hantieren, ohne dass man jemals ihre Gesichter zu Gesicht bekommt. Dadurch sinkt der Preis für die Mimen deutlich, während der eigentliche Star, die Möblierung, in den Mittelpunkt rückt. Geld spart man auch dadurch, dass der Autor Menzel reichlich Erfahrung als Sprecher mitbringt.

Das Projekt fügt sich ein in ein in die interne und externe Gesamtkommunikation, deren Konzeption und Textgestaltung in den Händen der Wortkaskade liegt (Homepage, Anzeigenkampagnen, Kataloge, Aktionswerbung, Franchise-Handbuch etc.).


VHS Kaiserslautern

Aufgabe:
So ein gedrucktes VHS-Programm, das halbjährlich in den Briefkasten plumpst, kann ganz schön langweilig sein. Wie lassen sich potenzielle Kursbesucher*innen anregen, in dem telefonbuchartigen Wälzer zu blättern, sich gar festzulesen? Der Auftrag zu einer Belebung kommt in Zeiten des Lockdowns, in denen Kurse ohnehin nur online angeboten werden können.

Lösung:
Die Wortkaskade entwickelt zusammen mit der Agentur Taylor & Partner (Gestaltung) eine Art Lifestyle-Magazin. Gesellschaftsrelevante Themen kommen mit Leichtigkeit daher, dabei dem gehobenen Anspruch eines Bildungsinstituts jederzeit gerecht werdend. Oft sind die Inhalte so gewählt, dass sich am Ende ein Bogen zu den aktuellen Kursangeboten schlagen lässt. Ob Gesundheit, Philosophie, Reise, Kunst, Weiterbildung oder IT, hier findet jede*r ihre oder seine Nische, inklusive mehr oder weniger dezenter Hinweise darauf, was in der komprimierten Übersicht der Kursangebote besonders spannend sein könnte.

Das thematische Grundgerüst liefert die VHS Kaiserslautern, während die Wortkaskade das Themenfeld über die Kursorientierung hinaus öffnet. Alle Texte des etwa 20-seitigen redaktionellen Teils stammen von der Wortkaskade.


Familienministerium Rheinland-Pfalz

Aufgabe:
Der Pfälzer Fotokünstler Thomas Brenner ist in Europa einer der zentralen Protagonisten der inszenierten Fotografie. In einer aufwändigen CL-Plakatkampagne thematisiert er auf ungewöhnliche Weise die Probleme von Migrantinnen bei der Arbeitssuche in Deutschland. Doch welche Textstrategie passt zu Bildern, die viele Assoziationen auslösen und dennoch oder gerade deshalb einer sprachlichen Verankerung bedürfen?

Lösung:
Verballhornungen und Wortspiele in der Headline reizen zum Weiterlesen. Anhand von namentlich genannten Migrantinnen werden Einzelschicksale vorgestellt, die zu Mustern für bestimmte Formen des Umgangs mit dem Anderen werden. In knappen Sätzen legt der Copytext seine Worte in eine gesellschaftliche Wunde und zeigt dabei die Verflechtung von Migrationspolitik, Gleichstellungsfragen und Globalisierung. Was als Bild verrätselt, wird im Wort zur Anklage. Von Größe zeugt übrigens, dass das Familienministerium diese Kampagne unterstützt, die doch mit Kritik an einer parteipolitisch klar zuzuordnenden Gesetzeslage nicht spart.


Rhenoflex

Aufgabe:
Rhenoflex, ein weltweit operierender Hersteller von Schuhkomponenten, benötigt ein medial und inhaltlich zeitgemäßes Präsentationsmittel, um mit seinen Produkten die Türen von Schuhproduzenten aus den verschiedensten Sparten einzurennen. Da es in erster Linie um internationale Abnehmer geht, muss die Sprache des Mediums Englisch sein und ebenso unkonventionell daherkommen wie die branchenuntypischen Headlines der Fachanzeigen.  

Lösung:
Ein Imagefilm erweckt das trockene Sujet zum Leben, indem er zuerst den Schuh im Härtetest der praktischen Anwendung zeigt: beim Basketball, beim Tanzen und beim Wandern im Gelände, jeweils in Slow Motion. Davon ausgehend entfaltet sich die spannende Unternehmensgeschichte. Grundkonzept, Storyboard, Bilderwelten und sämtliche Texte in englischer Sprache stammen von Manfred Menzel, damals noch in Agenturdiensten.

In recycelbaren Materialien ist Rhenoflex Innovationstreiber. Die Anzeigenkampagne in internationalen Fachpublikationen setzt  bei der Verbindung von ökologischen und ökonomischen Werten an. Königliche Tiere landen auf, hängen unter oder arbeiten an dem naturgeborenen Schuh. Idee, Konzeption und Text stammen von – na, raten Sie mal!

Für Agentur Barth Kommunikation & Design GmbH, Kaiserslautern


Lenz + Partner

Aufgabe:
Lenz + Partner vertreibt als Tochtergesellschaft von Deutschlands größtem Börseninformationsdienstleister vwd group hochspezialisierte Börsensoftware. Um die unterschiedlichen Zielgruppen präziser und schneller informieren zu können, sollen aufmerksamkeitsstarke Banner zu Landing-Pages führen, auf denen die Produktvorteile im Hinblick auf ein spezifisches Anwenderprofil prägnant zusammengefasst werden.

Lösung:
Die Bannerkampagne macht sich die verblüffende Erkenntnis zunutze, dass private wie professionelle Anleger ebenfalls Menschen sind. Daher weichen die Motive völlig von der gewohnten Vorstellungswelt des Finanzwesens ab und setzen auf überraschende Metaphern aus dem Alltagsleben, vom Digitaldisplay in Fernzügen bis hin zu Phantombildern aus dem kriminalistischen Zauberkasten.

 

Für Agentur Barth Kommunikation & Design GmbH, Kaiserslautern

 


Gebr. Pfeiffer

Aufgabe:
Die Gebr. Pfeiffer AG, ein führender Hersteller von Industriemühlen für Zement, Kalk, Gips und andere Stoffe, wünscht sich einen unkonventionellen Anzeigenauftritt, der die Firmenphilosophie jenseits des Produkt-Klein-Kleins in den Mittelpunkt stellt.

Lösung:
In der internationalen Fachpresse zeigen alle Mitbewerber ihre Anlagen, die sich bautechnisch stark ähneln und deren Optik wenig Aufschluss über spezifische Vorteile gibt. Nach intensiven Gesprächen stellt sich heraus, dass Gebr. Pfeiffer in allen Kernmärkten der Landessprache mächtige technische Berater vor Ort hat. Das ist in der Branche eine Seltenheit. Deshalb zeigt die Kampagne in intensiven Farben das, was nach zielführenden Gesprächen und einem Vertragsabschluss auf dem Tisch zurückbleibt: leere Tassen für landestypische Heißgetränke, eine Visitenkarte und ein Pfeiffer-Logo auf einem Gegenstand, den die Headline pfiffig aufnimmt. So zeigt die Kampagne, dass Bild und Text nur zusammen zu denken sind.

Für Agentur Barth Kommunikation & Design GmbH, Kaiserslautern


Labor Dr. Klein

Aufgabe:
Das medizinische Versorgungszentrum Dr. Klein ist in Rheinland-Pfalz die größte Einrichtung der Laboratoriumsmedizin und der medizinischen Mikrobiologie. Ein Tag der offenen Tür soll Ärzte, Laborfachkräfte und Lieferanten ebenso wie eine interessierte Öffentlichkeit anziehen. Wie könnte eine Einladung für derart unterschiedliche Zielgruppen aussehen?

Lösung:
Die dreistufige Einladung zum Labortag „Labor live!“ nimmt bekannte Formvorlagen der Medizin auf. Jedes der drei Anschreiben ist wie ein Beipackzettel gestaltet und im gewohnt hölzernen Stil dieser Textgattung verfasst. Die erste Aussendung findet der Adressat in ein Reagenzglas gefaltet, und der dritten liegt ein Anmeldungsformular in Form eines Krankenscheins bei, der bei der Verdachtsdiagnose „Akutes/latentes Interesse an Labor + Euphorozyten-Behandlung durch Labor live!“ auszufüllen ist.

Für Agentur Barth Kommunikation & Design GmbH, Kaiserslautern